Villa Rolff in Weiden - die Auflösung eines Mythos

 

 

 

In Erzählungen über das alte Weiden im 20. Jahrhundert erscheint immer wieder der Name „Villa Rolff“ oder auch “Rolff´s Villa“, oft ohne klare Vorstellungen über das Aussehen und die Lage des Anwesens. Zudem mischen sich oft Informationen mit Anekdoten und falschen Darstellungen, so auch in Wikipedia. Der Geschichte des Phänomens „Villa Rolff“ widmet sich der folgende Aufsatz.

 

     

"Villa Rolff , Landhaus bei Köln", Villa Zur Widen, Gartenseite, aus: Konrad 1927
"Villa Rolff , Landhaus bei Köln", Villa Zur Widen, Gartenseite, aus: Konrad 1927

 

Tatsächlich wurden in Weiden während des 20. Jahrhunderts gleich zwei Villen errichtet, die alle bisherigen Maßstäbe eines Wohnhauses in ihrer immer noch teilweise dörflich geprägten Umgebung sprengten und die beide „Villa Rolff“ genannt wurden. Beide Anwesen waren wegen der hohen Grundstücksmauern von außen nicht zu sehen, die meisten Weidener hatten sie vermutlich nie zu Gesicht bekommen. Zudem waren beide Villen außergewöhnliche Architekturschöpfungen mit auch für einen „Villenvorort“, wie Weiden zu Beginn des Jahrhunderts genannt wurde, kaum vorstellbaren Dimensionen. Und beide lagen inmitten gigantischer Parkanlagen. Schließlich wurden beide Villen in zeitgenössischen Bauzeitschriften und Magazinen vorgestellt. Gemeinsam hatten sie zudem den Bauherrn und das Schicksal eines recht kurzen Daseins.

Die Villa Zur Widen (1925-1961) wurde auf einem Grundstück entlang der Aachener Straße, zwischen Berliner Straße und An der Alten Post errichtet, dort wo jetzt die frühen Weidener Hochhäuser stehen.

 

Das Haus Zu den Vier Winden  (1950-1971) stand auf dem südlich über die Ostlandstraße hinweg liegenden Grundstück, zwischen Freiburger Straße und An der Alten Post.

 

Victor Rolff

Bauherr beider Villen war der aus Cottbus stammende Bergbauingenieur Victor Rolff (1878-1950), Sohn eines Tuchfabrikanten, der zu dieser Zeit in Köln-Lindenthal wohnte.

Rolff gehörte zu den ersten Pionieren des Rheinischen Braunkohlereviers.  Anfang des Jahrhunderts gründete er die Wachtberg I, Braunkohle und Brikettfabrik Frechen GmbH, ein Unternehmen zum Aufschluss einer Tagebaugrube zur Gewinnung von Sand, Kies, Ton und vor allem Braunkohle. Dazu baute es eine Brikettfabrik zur Verwertung der Kohle. Es folgten weitere Grubenfelder sowie zwei weitere Fabriken. Die Firma expandierte nicht zuletzt dank einer Reihe von technischen Verbesserungen durch Rolff selbst.

Victor Rolff wird als eine Persönlichkeit von edlem Charakter beschrieben, der großzügig kulturelle und wissenschaftliche Belange unterstützte. Rolff trat auch weithin als Mäzen in Erscheinung. In der Gemeinde Lövenich galt er als großherziger Förderer kirchlicher und gemeinnütziger Organisationen für Arme und Bedürftige. 1930 schenkte der Vorsitzende der Weidener Kirchenbaukommission und Ehrenvorsitzende des Presbyteriums der Evangelischen Kirchengemeinde Frechen der Kirchengemeinde Weiden einen Betrag von 35 000 RM zum Ankauf des Café Florian, um hier die erste Weidener evangelische Kirche zu errichten.  Als Freund des Archäologen Fritz Fremersdorf, seit 1923 Direktor der Römischen Abteilung des Wallraf-Richartz-Museums, unterstützte er auch die archäologische Forschung in Köln durch die Finanzierung von Projekten und Publikationen.

 

Nachdem Rolff sein florierendes Unternehmen 1920 an die Farbenfabriken vorm. Bayer & Co. in Leverkusen verkauft hatte, erwarb er großflächigen Landbesitz in Uesdorf, Weiden und Lövenich.

Er erwarb von der Familie Zaun das 1862 errichtete Gut Közal an der Zaunstraße in Lövenich mit weitläufigen Feldern aus dem mittelalterlichen Besitz des  Lövenicher Mertenshofs.

 

Ein weiteres  Gut war der historische Uesdorfer Engelshof im Straßenknick der Gertrudisstraße, die mittelalterliche Hofanlage war 1767 erneuert worden. Der Engelshof, bis zur Säkularisation der Hof von St. Maria ad Gradus, war in Uesdorf neben dem Zollhof, dem späteren Wickratherhof am Frechener Weg, derjenige mit den größten Ländereien, sie reichten bis nach Junkersdorf.

 

 

 

Villa Zur Widen

 

Das Grundstück

Gleichzeitig erwarb Victor Rolff zwei benachbarte, an der Aachener Straße liegende alte Anwesen mit ausgedehnten Gärten und Ackerflächen im Hinterland.

Am 14. Oktober 1920 kam das Rougemont-Sonorésche Landhaus aus dem späten 18. Jahrhundert in Rolff´s Besitz, es stand am Eingang zur heutigen Berliner Straße und besaß einen 9000m² großen Garten mit reichlich altem Baumbestand. Vorbesitzer war der Architekt Emil Schreiterer, der seit 1899 hier gewohnt hatte. Er war 1905 der Initiator der Colonie für Kleine Landhäuser in Weiden gewesen, zu der auch der Bau von Goethestraße und Schillerstraße gehörte. Schreiterer hatte das Landhaus aufwändig und luxuriös renoviert.

Vermutlich erwarb Rolff gleichzeitig das benachbarte Gehöft der Geschwister Reiff im Winkel zur heutigen Straße An der alten Post. Das Gehöft aus Lehmfachwerkgebäuden ist das älteste datierbare Gebäude Weidens gewesen. Es wurde im Jahr 1696 vom Ehepaar Büttgen errichtet und war zuletzt im Besitz ihrer Nachfahren, der Schwestern Reiff. Zuletzt war es als Werkstatt und Lager verpachtet.

Das zusammenhängende Grundstück beider Gärten und der nach Süden anschließenden Parzelle Ackerland reichte von der Aachener Straße bis zur Ostlandstraße (damals Grüner Weg) und von den heutigen Straßen An der alten Post bis hinter die Grundstücke westlich der Berliner Straße.

 

Die Nachbarschaft

Das Baugrundstück lag inmitten des ältesten Teils von Weiden. 

Das Rougemont-Sonorésche Landhaus überragte in seiner Größe schon alle anderen Gebäude im damals noch dörflichen Weiden bei weitem. Die Vorbesitzer, der kurfürstliche Arzt Joseph Claude Rougemont, der Kölner Beigeordnete und Hobbygärtner Hauptmann Heinrich Sonoré, der Kölner Kunsthändler Heinrich Lempertz sen. und der Architekt Emil Schreiterer hinterließen einen wertvollen alten Baumbestand und große Obstbaumanlagen. Das Haus selbst wollte Rolff nicht für sich nutzen. Er vermietete es an den im selben Jahr eingesetzten Bürgermeister Otto Klein, der sich hier auch 1933 das Leben genommen hatte. 

Das alte Gehöft Reiff von 1696, das seit 1905 nicht mehr bewirtschaftet wurde, ließ Rolff abbrechen, eine Abbildung ist leider nicht bekannt.

Neben dem Gehöft Reiff, jenseits des Weges, der heute An der Alten Post heißt, stand das alte Postgebäude der Thurn und Taxis Post von 1760, damals die Gaststätte Liessem, die wenige Jahre später abgebrochen werden sollte.

Auf der anderen Straßenseite der Aachener Straße, gegenüber vom Rougemont-Sonoréschen Landhaus, war der in die Jahre gekommene Erkelenzhof aus dem 16. Jahrhundert. Mit einigem Abstand daneben, im Winkel zum Weg nach Lövenich (heute Selma-Lagerlöf-Straße) gab es ein altes Wirtshaus. 

Die Goethestraße war erst vor kurzem angelegt worden, im östlichen Winkel zur Aachener Straße stand noch das alte Zollhaus aus kurfürstlicher Zeit.

Zeugen der Moderne waren auch das Café St. Florian, die neue Schillerstraße mit der Wohnhausgruppe 1-7 und die in die Goethestraße einmündende Straßenbahn von Köln. 

 

Auf dieser bewusst gewählten historischen Karte lassen sich die Ausmaße des Grundstücks gut erkennen. Zwar war Weiden mit den Neubauten an den neuangelegten Straßen Goethe- und Schillerstraße zu einem modernen Vorort Kölns herangewachsen, die von Rolff erworbenen Grundstücke befanden sich allerdings inmitten des historischen Weiden, dessen Bebauung sich seit dem Zeichnen der Karte (1818) noch nicht wesentlich verändert hatte.   

 

rot: Gebäude, die Wohnhäuser in der Regel an der Straße, dahinter                 Stall, Scheune, Wirtschaftsbauten

grün: Hecken

blau: der Hensgengraben, zwischen den Häusern im Bereich des                      heutigen Gartenwegs

gelb: das vorgesehene Baugrundstück von Victor Rolff

 

AA: Aachener Straße

SL: Weg nach Lövenich, später Severinusstraße, heute Selma-Lagerlöft-          Straße (die Goethestraße war noch nicht vorhanden)

AP: Weg nach Uesdorf, heute An der Alten Post

O : Grüner Weg, später An Rolffs Mauer, heute Ostlandstraße

S,G: Weg von Weiden nach Uesdorf, heute Schul- und Gertrudisstraße

 

 

die ersten Weidener Hausnummern:

1  Gaststätte Liessem mit Brauerei, ehem. Postgebäude der Thurn- und Taxispost

2  Gehöft Reiff

3  Rougemont-Sonorésches Landhaus

unbekannt sind die beiden Häuser zwischen Nr. 2 und Nr. 3, sie waren 1855 unbewohnt oder nicht mehr vorhanden

35  Erkelenzhof

 

1 oben links:  Aachener Straße, Blick nach Westen, vor dem Bau der Villa Rolff. Standort war etwa vor dem heutigen Hotel Germania, links die bestehende Mauer der alten Anwesen, dahinter das Rougemont-Sonorésche Landhaus. Rechts das verputzte Fachwerkhaus des alten Erkelenzhofs mit neueren Backsteinanbauten. Foto um 1920, Sammlung Dr. Axel Peuster

2 oben rechts: Aachener Straße, Blick nach Osten, Standort etwa vor dem heutigen REWE-Markt. Links Hof Inden, abgerissen 39/40. Im Hintergrund das alte Zollhaus. Rechts das Rougemont-Sonorésche Landhaus. Foto und Kommentar: Ludwig Baur, Gemeindebaumeister, um 1935, Privatbesitz.

3 Mitte links: Wohnhaus Schreiterer in Weiden bei Cöln. Gartenansicht des Rougemont-Sonoréschen Landhauses nach dem Umbau durch Emil Schreiterer 1904. Foto aus: Schreiterer & Below 1905.

4 Mitte rechts: Aachener Straße, Blick nach Osten, ganz rechts die Einfahrt zum Weg nach Uesdorf, heute An der Alten Post. Die Gastwirtschaft Liessem war in den Gebäuden der Thurn und Taxis Post von 1760. Links die Neubauten Schillerstraße 1 und Café St. Florian (heute Evang. Kirche). Im Hintergrund die Allee nach Junkersdorf und Köln. Postkarte um 1913, Sammlung Uwe Griep.

5 unten links: Das verputze Fachwerkwohnhaus des alten Erkelenzhofs (17. Jh oder älter) an der Aachener Straße. Foto: Gerhard Sachsse, Bonn,1943  (Stadtkonservator Köln)

6 unten rechts: Das ehemalige Zollhaus (18. Jh oder älter) um 1920. Foto, Privatbesitz. 

 

 

Villa  Zur Widen

Rolff plante auf dem insgesamt 45000m² großen Grundstück, bis dahin waren hier große Obst- und Gemüsegärten sowie Ackerland, den Bau einer herrschaftlichen Villa inmitten einer ausgedehnten Parkanlage. In den Park sollte auch der alte wertvolle Baumbestand des Landhauses und des noch weitaus älteren Reiff´schen Garten einbezogen werden.

Die Villa Zur Widen, benannt mit dem historischen Namen für das Dorf Weiden, wurde vom Kölner  Architekturbüro Schreiterer & Below entworfen. Die genaue Datierung des Entwurfs sowie die Frage, inwieweit der 1923 verstorbene Emil Schreiterer selbst noch an dem konkreten Projekt beteiligt war, sind nicht mehr nachzuvollziehen.

 

Ebenfalls völlig unbekannt sind die Umstände eines weitaus prunkvolleren Konkurrenzentwurfs des Architekten Fritz Fuß, der vom November 1921 datiert.

Mit dem Baubeginn der Villa ist daher frühestens im Jahr 1922 zu rechnen, falls die Entwürfe gleichzeitig angefertigt wurden. Eine Pressemitteilung über die Fertigstellung der Villa im Jahr 1925 lässt eher einen noch späteren Baubeginn vermuten. Im März 1926 ließ Rolff an der Aachener Straße vor der Einfahrt zu seinem Grundstück den unbefestigten Seitenstreifen über eine Länge von 19m pflastern.

 

Villa Rolff in den 1930er Jahren, Gartenansicht. Foto: August Kreyenkamp, RBA

 

Die Villa lag inmitten des Parks, eine eigene Wohnstraße führte von der Einfahrt an der Aachener Straße zur Villa und um sie herum.

Dem zentralen zweigeschossigen Wohnhaus mit sehr hohem, ausgebauten Walmdach schlossen sich seitlich zwei eingeschossige Anbauten für Personal und Garage an, ebenfalls mit Walmdächern, alle Dächer waren reichlich mit Gauben geöffnet.

Das neunachsige Wohnhaus wurde zur Gartenseite von dem fünf Achsen breiten Balkon dominiert, der von dorischen Säulen getragen wurde. Alle Sprossenfenster, im Erdgeschoss fast  türhoch, erhielten Klappläden. Die verglasten Terrassentüren waren vergittert. Der Platz unter dem Balkon wurde als überdachte Terrasse mit Essplatz und Sitzgruppe genutzt. Eine fast so breite Freitreppe führte auf die riesige Rasenfläche des Parks. Das Haus wurde von Blumenbeeten auf und unterhalb der Terrasse umrahmt. 

 

Weniger repräsentativ wirkte die Schauseite zur Straße hin, hier wurde der Eingang durch einen kleinen, ebenfalls von zwei Säulen getragenen Balkon hervorgehoben. Die Sprossenfenster an der Vorderseite hatten keine Läden.

 

Die Ziegelfassade war zeitgemäß weiß verfugt, Fenster- und Türöffnungen wurden in Naturstein eingefasst und das Dach mit Schiefer gedeckt.

Die Architektur erhielt ihre sachliche Wirkung durch die schlichte Reihung von Fenstern und Gauben in den klar axialsymmetrisch gegliederten Fassaden des Wohnhauses mit seinem hohen Walmdach.

Schreiterer & Below, Architekten

Das in der frühen 1890er Jahren in Köln gegründete Büro der Architekten Emil Schreiterer (1852 - 1923) und Bernhard Below (1854 - 1931) gilt als eines der bedeutendsten Architekturbüros im Deutschen Kaiserreich. 

Zu den wichtigsten Projekten des Büros gelten neben einer Vielzahl von Wohn- und Geschäftshäusern, Villen und Bankhäusern die Kölner Synagoge (1895 - 1899) und die Kur- und Klinikanlagen In Bad Neuenahr und Ahrweiler (1894 - 1906). 

Emil Schreiterer bewohnte mit seiner Familie seit 1899 das Rougemont-Sonorésche Landhaus, das er luxuriös umbaute. Als Gemeinderatsmitglied erreichte er die Einführung der Elektrizität in der Gemeinde Lövenich (1907) und die Verlängerung der Straßenbahnlinie von Köln nach Weiden (1912). Seit 1905 initiierte das Büro den Bau der Colonie für Kleine Landhäuser in Weiden bei Cöln. Die bekannten Entwürfe und Bauzeichnungen sind regelmäßig mit Schreiterer&Below in der Handschrift Emil Schreiterers unterschrieben.

 

 

Grundriss der Villa Rolff

aus: Konrad 1927

Der Grundriss vermittelt einen Eindruck von den großzügig bemessenen Wohnräumen. Auf der Zeichnung unten in der Mitte ist der Haupteingang zu erkennen. Neben dem Vestibül befanden sich links das hallenartige Treppenhaus und ein eigener Raum zur Kleiderablage. Ein kleineres Vorzimmer schloss rechts an das Vestibül an, hier befand sich neben der Wendeltreppe in den Keller auch ein Personenaufzug! Hinter dem Vestibül lag die etwa 100m² große Halle, deren Breite vom Balkon bzw. der darunter liegenden Terrasse widergespiegelt wurde.  Die Halle führte sowohl in das Damen- als auch in das Herrenzimmer mit angeschlossener Bibliothek. Von beiden Wohnräumen war wiederum der über die ganze Breite des Anbaus gelegene Wintergarten zu erreichen.

Zur Straße hin lagen die Doppelgarage und eine kleine Chauffeurwohnung.

Nach links verband eine zweiflügelige Tür die Halle mit dem Speisezimmer.

 

Im Anbau schlossen sich Anrichte, Speisekammer, Spülküche und Küche mit Kühlraum(Autofrigor) sowie die Dienerwohnung an. Chauffeur- und Dienerwohnung sowie die Spülküche besaßen eigene Eingänge.

Das Haus war 50m breit, die Grundfläche betrug 380m².

 

 Villa Rolff, Wintergarten, aus: Die Dame, o.J. (um 1926), Heft 18, S. 36, Privatbesitz

Die repräsentative Wohnung: Galerie im Hause V.R. in Köln. Vorhänge in handbedrucktem Leinen. Boden aus Marmor. Werkstätten Schneider & Hanau A.G., Frankfurt a. M. 

 

Das Innere der Villa entsprach, wie die Abbildung des Wintergartens deutlich zeigt, einem großzügigen herrschaftlichen Landsitz.

 

Die wenigen Bilder des Parks zeigen weite Rasenflächen und reichlich Baumbestand.

Das ganze Grundstück war mit einer hohen Backsteinmauer eingefasst.

 

Zu dem Anwesen gehörte auch eine Pferdeweide an der Schulstraße, auf der Rolff 1931 eine Reithalle und einen Stall für neun Pferde im Baustil seines Wohnhauses errichten lassen wollte. Allerdings wurde ein bereits genehmigter Entwurf des Architekten Robert Perthel nicht verwirklicht.

Unbeeindruckt von den vielen Beschädigungen in Weiden bei den Bombenabwürfen während des II. Weltkrieges blieb das Anwesen trotz seiner Nähe zur Aachener Straße offensichtlich unversehrt. Es wurde 1945 beschlagnahmt und diente zuerst der britischen Besatzung als ein Hauptquartier.

Seit 1949 war es Sitz des belgischen Oberkommandierenden Lt. General Piron. Das erklärt, weshalb alle späteren belgischen Anlagen in Junkersdorf, wie die neuen Wohnsiedlungen, die übernommene Kaserne, die neue Schule, die Messe an der Kölner Straße als Bezeichnung des Standorts den Ortsnamen von Weiden erhielten.

 

 QG 1er CORPS - Sourire printanier sur la Résidence du Général.

HK 1e   KORPS - Lente in de Residentie van de Generaal.             

"Frühlingslächeln auf die Residenz des Generals" Postkarte: Ern. Thill, Bruxelles, gestempelt 22.03.52. Sammlung Uwe Griep

 

Victor Rolff ließ sich daraufhin seine neue Villa Zu den vier Winden entwerfen, für die er ein Grundstück an der Ostlandstraße wählte.

Seine Erben veräußerten die alte Villa nach der Rückgabe durch das Belgische Militär an die Deutsche Krankenversicherung DKV, die im alten Park die ersten Weidener Hochhäuser errichtete und die Villa im August 1961 gegen den Willen der Gemeindeverwaltung abbrechen ließ.   

                   

 

Entwurf der Hochhaus-, Bungalow- und Garagenkomplexe in der ehemaligen Grünanlage  mit der Villa Rolff, dem Rougemont-Sonoréschem Landhaus, zu erhaltendem Baumbestand und der Neuplanung der Berliner Straße (Planstraße).

Möglicherweise wurde der nach Süden an die Villa anschließende Rundweg von dem alten Park übernommen.

Das bebaute Grundstück entsprach etwa 75% der Fläche des Rolff´schen Anwesens.

Quelle: Bauakte, 24.2.1961.

Weiden b. Köln, Wohnsiedlung der D.K.V. - A.G.  Postkarte, um 1964, nicht gelaufen. Sammlung Uwe Griep 

Die vier neungeschossigen Hochhausbauten im ehemaligen Park Rolff, Luftaufnahme von SW, vorne die Schulstraße, diagonal in der Bildmitte die Aachener Straße. Die neue Berliner Straße vor den Hochhäusern erhielt ihren Knick wegen des Rougemont-Sonoréschen Landhauses an der Einmündung in die Aachener Straße, rechts hinter Bäumen versteckt. Die Flachbauten und Garagen diesseits der Berliner Straße waren auch Teil des ehemaligen Parks, ein Teil der alten Mauer hinter den Gärten der Schulstraße ist noch zu erkennen. Der Feldweg unten rechts ist die heutige Ostlandstraße. Die hohe Backsteinmauer ist gut erkennbar, weshalb der Weg eine Zeit lang  An Rolff´s Mauer hieß. Der südliche nicht bebaute Teil des Parks, Rolff´s Garten, blieb weiterhin im Besitz der Familie.

 

 

 Wohnsiedlung Weiden b. Köln der Deutschen Kranken - Versicherungs  A. - G.  Postkarte, um 1962, nicht gelaufen, Sammlung Uwe Griep

 

Die Luftaufnahme von SO ist etwas älter, der letzte Hochhauskomplex ist noch im Rohbau. Der Weg vor den Häusern wurde später zur Straße An der Alten Post ausgebaut.

Der einzelne weiße Kombi befährt tatsächlich die Aachener Straße, auf dem Eckgrundstück zur Goethestraße war eine Tankstelle. Die Straße am rechten Kartenrand ist der alte Weg nach Lövenich, damals Severinusstraße, heute Selma-Lagerlöft-Straße. 

Neben den neuen Hochhäusern ist noch ein Teil des alten Anwesens mit reichlich Baumbestand erhalten. Rolff´s Garten wurde von der Familie weiterhin als Nutzgarten bewirtschaftet, mehrere große Gewächshäuser waren erhalten. In diesem Bereich sieht man noch die alte rote Backsteinmauer entlang des unbefestigten Weges. Auch hinter den neuen Bungalows an der Berliner Straße ist ein Teil der alten Mauer erhalten, als Begrenzung zu den Gärten der Häuser an der Schulstraße.  An der Ecke Schulstraße / Aachenerstraße steht noch der historische Clarenhof.

Auf dem Feld im Vordergrund befindet sich heute u.a. die Einfahrt und das Parkhaus des Rheincenters. 

 

 


Entwurf zu einem Landsitz in Weiden

 

 

 

 

Ganz offensichtlich hatte Victor Rolff sich weitaus mehr Gedanken über die Gestaltung seines repräsentativen Anwesens gemacht, als nur den in Weiden engagierten Architekten Emil Schreiterer mit einem Entwurf zu beauftragen.

In einer Publikation über den Architekten Fritz Fuß, herausgegeben von Prof. Dr. Eugen Lüthgen, findet sich ohne weiteren Hinweis ein alternativer Entwurf zu einem Landsitz auf Victor Rolff´s Grundstück.

Fuß hatte in Dresden bei Wilhelm Kreis studiert, wurde dessen Mitarbeiter und war seit 1919 als selbständiger Architekt in Köln tätig, wo er bereits 1914 an der Werkbundausstellung gemeinsam mit Kreis teilgenommen hatte.

 

Der Entwurf von Fritz Fuß ist im November 1921 datiert und trägt den Titel Entwurf zu einem Landsitz in Weiden. Angaben zur Lage des zu bebauenden Grundstücks, zum Auftraggeber und den Umständen des Auftrags, wie auch über die Verwirklichung des Entwurfs fehlen völlig.

Die extrem detailgetreue Wiedergabe in der Vogelperspektive zeigt jedoch eindeutig das Anwesen des Victor Rolff an der Aachener Straße.

 

Fuß´ Entwurf zeigt eine erheblich prunkvollere, eher an ein Schloss erinnernde Vorstellung einer herrschaftlichen Bebauung. Gegenüber dieser imposanten prachtvollen Planung von Fuß nahm sich die später verwirklichte Bebauung von Schreiterer & Below weitaus weniger gewagt und vergleichsweise sachlich aus. In der scharfen, fein gezeichneten Abbildung  sind viele Einzelaspekte genauestens dargestellt und erkennbar. 

 

 

 

 

Entwurf zu einem Landsitz in Weiden von Architekt Fritz Fuß, November 1921.

Abbildungen aus: Fuß 1924.

Gesamtansicht und Ausschnitte, 

Ansicht und Grundriss zum Herrenhaus

 

Die Einfahrt (Nr. 1) an der südöstlichen Ecke liegt an der Stelle des ehemaligen Gehöfts Reiff im Winkel zum Feldweg (An der Alten Post).  Das Alte Haus (Nr. 3) lässt sich schnell als das Rougemont-Sonorésche Landhaus an der Aachener Straße mit dem dazugehörigen Ökonomiegebäude (Nr. 4) erkennen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

das Wirtschaftsgebäude des Landhauses

 

 

 

 

 

 

 

 

 

das Rougemont-Sonorésche Landhaus

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

das geplante Teehaus an der Mauer zur Aachener Straße

 

 

Die schräg verlaufende nördliche Grenze des Wirtschaftsgartens (Nr. 5) ist die Verlängerung der schrägen Grundstücksgrenze des Hauses Schulstr. 5, nördlich vom Wirtschaftsgarten liegt das Grundstück Fechner mit der nicht mehr vorhandenen Villa Schulstr. 23a.

 

 

 

Von der Terrasse des Wohnhauses führt der Weg durch den großzügigen Rosengarten und die sich anschließende Orangerie zu dem Großen Wasserbecken mit Wasserspielen. 

Links die Reitbahn und rechts der Tennisplatz.

Hinter dem Grundstück war der Grüne Weg, die heutige Ostlandstraße.

 

 

Fritz Fuß (1889 - 1945) studierte an der Kunstgewerbeschule in Dresden bei Wilhelm Kreis. Er wurde Kreis´ Mitarbeiter und übersiedelte mit ihm 1908 nach Düsseldorf. Nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg  war er seit 1919 als selbständiger Architekt in Köln tätig, wo er zu den anerkanntesten Architekturpersönlichkeiten der Stadt zählte. 1936 ging er nach Berlin, dort nahm er sich nach der Eroberung durch sowjetische Truppen das Leben.     

 

 

 

Die sich anschließende  Beschreibung des Entwurfs durch den in Weiden lebenden Kunsthistoriker Dr. Eugen Lüthgen in seiner euphorisch-blumigen Sprache könnte nicht besser das zeitgenössische Schwärmen für das Werk vermitteln und soll deshalb als ein Zeitdokument die Abbildung des Entwurfs ergänzen:  

 

Die großzügigste Anlage, ein Landsitz in Weiden bei Köln, der in die Weite eines architektonisch gegliederten Parks eingebettet erscheint, erinnert durch die beherrschende Kraft der baukünstlerischen Gesinnung an die phantasiebeschwingten freien Schöpfungen der schönsten Zeiten architektonischen Schaffens: an die edle Größe, die wohlige Weiträumigkeit und den sprudelnden Reichtum launisch-spielerischen Schmucks von Schloßbauten des Rokoko.

Selten wird sich zur Verwirklichung solcher Raumphantasie ein Gelände von geprägter Form und Ausdehnung, ein gewachsener Park von solcher Schönheit finden! Mächtige Baumriesen des alten Parks schmiegen sich dicht an einen Flügel mit Galerie, Bibliotheksturm und Dienerwohnung. Eine verwegen kühne Achsdrehung schafft dem Hauptgebäude eine Gartenseite, die sich mit großen Lichtöffnungen und ausgedehnter Terrasse nach dem gegliederten und gestuften neuen Parke mit Orangerie, Reitbahn und Spielplatz öffnet, um in der Ferne durch hohe Pappeln vor dem Entgleiten in die Weite der Ebene abgeschlossen zu werden. Wieder eine Achsverschiebung in diagonaler Schräge ergibt Schauseite und Auffahrt, die an Großzügigkeit und natürlichem Eingebettetsein in die Gunst des Geländes so selbstverständlich erscheint, daß jede andere Lösung dagegen wie Flickwerk erscheinen möchte. Der scheinbar willkürliche Umriß des Baukörpers, der sich in jedesmal beherrschender Lage zugleich nach drei Seiten auswirkt, wurde natürliche Umgrenzung für einen Grundriß, in dem in wundervollen Einzelräumen der Blick auf jeden Landschaftsausschnitt ausgewertet scheint, zugleich umgrenzte und geschlossene Raumeinheiten schaffend, zugleich auch die Möglichkeit bietend, durch die betonten Richtungsachsen der Räume Raumgruppen von mächtiger Wirkung zu bilden. (Daß sich bei dieser größten Aufgabe die Leidenschaft eines phantasie- und gefühlsbetonten Schöpferwillens der ordnenden Klarheit folgerichtig scharfen Denkens fügt, ist schönstes Kennzeichen einer echt architektonischen Gestaltungskraft, der Raum und Körper die einzig wesenhaften Elemente der Formensprache sind.) Lüthgen

 

Dr. phil. et jur. Eugen Lüthgen wohnte seit 1915 in Weiden. Er war Privatdozent, später Professor für Kunstgeschichte an der Universität Bonn. 

Dort sollte er sich später als glühender Verehrer des Nationalsozialismus hervortun. Nachdem der Führer der Deutschen Studentenschaft im April 1933 zur „öffentlichen Verbrennung jüdischen und zersetzenden Schrifttums“ aufgerufen hatte, wurden am 10. Mai 1933 öffentliche und private Bibliotheken „gesäubert“. Angesichts der brennenden Bücher nutzte Prof. Dr.  Eugen Lüthgen  seine ihm eigene Wortgewalt zu seiner agitatorischen „Feuerrede“ auf dem Bonner Marktplatz:

Wie die Flammen emporlodern, um Gift, um Schmutz und Schund zu zerfressen, so sollen diese Flammen der Läuterung uns Sinnbild sein, alles Undeutsche bis in die Wurzeln hinein zu vernichten. Die Stimme des Blutes spricht eine lautere Sprache als die des Intellekts. Der liberalistische, scharf geschliffene, geistreiche Rationalismus rührt nicht an die Seele des deutschen Menschen. Die ganze tiefe Welt des deutschen erdverbundenen Fühlens, der dämonisch-faustische Drang in die unergründbaren Tiefen schöpferischen Seins, die zarten Regungen des deutschen Gemüts ...

 


 

 

 

Haus Zu den vier Winden

 

 

Als es offensichtlich war, dass seine Villa nach dem Ende der britischen Besatzung an die belgischen Streitkräfte übergehen würde, entschied sich Victor Rolff zum Bau eines neuen herrschaftlichen Landhauses. Von den Ländereien seines 1920 erworbenen Engelshofs am Knick der Gertrudisstraße parzellierte er ein 27 256m²  großes Grundstück aus, das bis dahin Ackerland war. Es war eingegrenzt von den Feldwegen mit den heutigen Straßennamen: An der Alten Post (südlich der Ostlandstraße), Potsdamer Straße (damals Beller Weg), Freiburger Straße (die auch als Weg nicht vorhanden war, hier war die Grenze zu den Gärten des Engelshofs) und Ostlandstraße (historischer Name: Grüner Weg). Der Bereich des Grünen Wegs zwischen Schulstraße und An der Alten Post wurde seinerzeit auch An Rolff´s Mauer  genannt, in Anlehnung an die hohe rückwärtige Backsteinmauer des alten Grundstücks Rolff entlang der Nordseite des Feldwegs. 

Das neue Baugrundstücks war eine südliche Verlängerung des alten Parks von Rolff über den Grünen Weg hinweg. Der Neubau wurde fast 60m vom Eingang am Grünen Weg entfernt geplant.

 

Als Architekten wählte Rolff Prof. Fritz August Breuhaus de Groot, den er möglicherweise seit dessen erfolgreichen Tätigkeit in Köln in den 1920er Jahren als Innenarchitekt mit eigenen Designentwürfen für  luxuriösen Hausrat, u.a. handbedruckte Textilien, Tapeten und  Lampen, gekannt hatte. Breuhaus, der seit 1947 in Bad Kissingen lebte, hatte 1950 wieder ein Büro in der Kölner Altstadt errichtet. 

 

Haus Zu den vier Winden, Villa Rolff, Eingangsseite um 1951.  

 

Für das eingeschossige, breit gelagerte Gebäude mit recht hohen Walmdächern (die nicht ausgebaut waren) wurde eine eigenwillige Form gewählt. Einem dominierenden zentralen Bau mit zwei Eingängen für die Eigentümer und für das Personal wurden vier seitliche Flügel angebaut, die genau zwischen die Himmelsrichtungen gelegt waren. Daher leitet sich der Name ab, der dem Landhaus gegeben wurde: Haus Zu den vier Winden

 

Der Mittelbau auf quadratischem Grundriss war der fast 100m² großen Wohnhalle mit offenem Kamin und der zur Vorderfront anschließenden Bibliothek vorbehalten. Von der Wohnhalle aus erreichte man die gartenseitigen Flügel.

 

 

Haus Zu den vier Winden, Villa Rolff, Grundriss

 

Ein rückwärtiger großer Gartenhof mit Natursteinwegen, Ziergehölzern und einem Teich mit gelben Lilien war nach Süden mit einem Laubengang abgeschlossen, der die überdachten Terrassen der beiden gartenseitigen Gebäudetrakte miteinander verband. Der ausgedehnte Garten reichte bis zum Beller Weg , der heutigen Potsdamer Straße. Neben weiten Rasenflächen mit einem Schwimmbad wurde er mit reichlich Obst- und Laubbäumen zu einer parkartigen Anlage gestaltet. 

 

Haus Zu den vier Winden, Villa Rolff, Gartenseite um 1951. Fotos und Grundriss aus: F. A. Breuhaus de Groot, Bauten und Räume, S. 42-43.

 

Entlang der Ostlandstraße war das Grundstück  mit einer hohen Backsteinmauer eingefasst.  An den beiden dortigen Grundstücksecken waren die Einfahrten mit Pförtnerhäusern und Garagen.  

 

Villa Rolff, Bauzeichnungen von 1950. Quelle: Bauakte

 

Fritz August Breuhaus (1883 Solingen - 1960 Köln-Hahnwald), ab 1928 mit dem Namenszusatz de Groot, war ein vor allem in Deutschland und der Schweiz tätiger Architekt, Innenarchitekt und Designer. Er war Mitglied im Deutschen Werkbund und im Bund Deutscher Architekten. 1928 wurde ihm im Zusammenhang mit seiner Inneneinrichtung der I. Klasse des Ozeandampfers Bremen vom Freistaat Bayern der Titel Professor  verliehen.

 

In einer Publikation über seine Landhausbauten aus dem Jahr 1953 beschrieb der Architekt F. A. Breuhaus de Groot den Bau mit seinen eigenen Worten:

 

HAUS ZU DEN VIER WINDEN

 

Das Haus liegt auf einer baumlosen Ebene in der Nähe von Köln.

 

Der Bauherr wünschte seinen Garten wachsen zu sehen. Die Form des Grundrisses wurde gewählt, um vier windgeschützte Fronten durch vier Innenhöfe zu gewinnen und andererseits, um die einzelnen Trakte mit dem Mitteltrakt, Wohnraum und Bibliothek enthaltend, zu verbinden. Im östlichen Flügel, zum Gartenhof geöffnet, liegen die Schlafräume des Eigners. Im westlichen Flügel Speisezimmer und die große überdeckte Terrasse. Im östlichen Straßentrakt, völlig abgeschlossen, die Wirtschaftsräume, gegenüber im westlichen Trakt die Kinderzimmer. Charakter des Hauses niederrheinische Bauart in Klinker, weiß verfugt mit teilweiser Verwendung von Muschelkalk.

 

 

 

 

Villa Rolff, Gartenseite. Foto: KStA vom 4. Dezember 1969.

 

 

 

 

 

 

 

Die Gebäude standen nach dem Tod der Witwe Rolff mehrere Jahre leer, wurden geplündert und waren Spielplatz für die Uesdorfer und Weidener Dorfjugend. Der Park wurde wie eine öffentliche Anlage von Spaziergängern genutzt.

Anfang der 1970er Jahre schließlich wurde das komplette Anwesen niedergelegt. Das Grundstück wurde anschließend mit einer viergeschossigen Wohnanlage (Ostlandstr. 53 - 57a) neu bebaut.

 

Literatur und Angaben:

Griep, Uwe: Köln: Lövenich, Weiden und Junkersdorf. Siedlungsgeschichte bis 1950. Köln, 2003. (verschiedene Kapitel)

Schreiterer & Below: Architekten in Köln. Ausgeführte Bauten und Entwürfe. Köln o.J. (1905).

Konrad, Gustav Ewald (Hrsg.): Schreiterer & Below. In: B. Below, A. Passauer, G. Schreiterer. Architekten B.D.A., Köln am Rhein. Neue Architektur. Berlin/Wien 1927.

Breuhaus de Groot, Fritz August: F.A. Breuhaus de Groot, Bauten und Räume. Tübingen 1953.

Fuß, Fritz: Architektur/Raumkunst/Kunstgewerbe. Berlin 1924.

 

zum Rougemont-Sonoréschen Landhaus s.: hier: Aufsätze / Aprikosen, Pfirsische und kräftige Weinstöcke. Das ehemalige Rougemont-Sonorésche Landhaus in Weiden bei Köln (2008)

zu Victor Rolff, Schreiterer & Below, F. A. Breuhaus de Groot, Fritz Fuß: zusätzlich Angaben aus Wikipedia.

 

Die ursprüngliche Hausbauakte der Villa Zur Widen ist im Gegensatz zu fast allen Akten der Bauten in der Gemeinde Lövenich seit 1900 nicht erhalten. Sie galt schon seit einer gerichtlichen Auseinandersetzung im Jahr 1960 als verschollen. (Angabe des Bauamts der Gemeinde Lövenich in der damals zum Abbruch neu angelegten Bauakte)

Daher sind genaue Daten zum Entwurf und zur Bauzeit der Villa nicht zu ermitteln. Somit ist auch nicht nachzuvollziehen, in wieweit Emil Schreiterer selbst am Entwurf und der konkreten Planung noch beteiligt war, er starb 1923. Sein Sohn Gottfried Schreiterer (1888 - 1945), ebenfalls Architekt, und der Architekt Albert Passauer (1879 - 1970) waren bereits vorher dem Büro beigetreten. 

 

 

 

Dieser Aufsatz darf auszugsweise zitiert werden, zwingend unter Angabe und Einhaltung folgender Zitierweise:

  

Griep, Uwe: Villa Rolff in Weiden - die Auflösung eines Mythos. In: Webseite Uwe Griep, veröffentlicht im März 2020.                                                 

URL: https://www.uwegriep.de/aufsätze/villa-rolff-in-weiden-die-auflösung-eines-mythos-2020/   (Abrufdatum:       )